Gemeinsam Erinnerungen schaffen
Sternsingen: Gemeinsam schaffen wir Erinnerungen an Weihnachten, an die schöne gemeinsame Zeit und daran, wie wichtig und schön es ist, etwas für Andere zu tun. Segen und die Frohe Botschaft vom Frieden bringen tragen wir beim Sternsingen in die Welt hinaus.
Beim Sternsingen bist du Teil einer großen Geschichte, die seit über 70 Jahren weitererzählt wird – und heute noch genauso begeistert wie in den 1950er Jahren.
Wir sind die, auf die man nach Weihnachten wartet. Mit uns beginnt das Jahr mit einem Segen. Wir bringen die Frohe Botschaft und ziehen für eine gerechte Welt von Haus zu Haus. Mit der Hilfe unter gutem Stern tragen wir den Segen in die Welt hinaus.
Wir sind Team Sternsingen – hier bei uns in Österreich und mit unseren über 500 Partnerprojekten in Afrika, Asien und Lateinamerika in der ganzen Welt.
Danke, dass du ein Teil davon bist.
Jungschar, Minis und Sternsinger
Hallo, ich bin Clarissa, und seit etwa 4 Jahren leite ich die Jungschar in der Pfarre Schwechat. Zusätzlich bin ich seit stolzen 11 Jahren als Ministrantin aktiv. Momentan bin ich noch Schülerin, aber wenn ich nicht gerade mit der DKA, der Jungschar oder den Minis beschäftigt bin, verbringe ich gerne Zeit im Fitnessstudio, gehe mit meinem Pudel Tallulah spazieren oder genieße meine Zeit allein beim Lesen, Malen oder Netflixen.
Ich komme aus der Pfarre Schwechat, wo nicht nur die Kinder in Schwechat unterwegs sind. Auch die Erwachsenen und Jugendlichen gehen am Flughafen Sternsingen. Bei uns darf jeder mitmachen, genau wie bei der Jungschar. Die Sternsingeraktion ist für alle da, und wir legen großen Wert darauf, dass sich jeder, unabhängig von Alter, Herkunft oder Religion, willkommen und gut aufgehoben fühlt – etwas, das ich besonders schätze.
Ich gehe immer mit den Sternsingern unsere Routen ab, und dabei kann ich es oft nicht lassen, selbst einen Umhang anzuziehen, was die Kinder natürlich super finden. Ich mache das schon seit meiner Kindheit mit, und seit etwa 3 Jahren bin ich auch als Begleiterin dabei. Kurz nach meiner Erstkommunion wurde ich von einem Freund gefragt, ob ich nicht auch ministrieren möchte. So hat eins zum anderen geführt, und nur wenige Monate später ging ich als Balthasar in Schwechat umher.
Ich finde es immer toll, etwas für andere zu tun. Besonders bei der Sternsingeraktion merkt man, wofür man es tut, vor allem als Kind. Man sieht es erst richtig, wenn man gemeinsam das Gesammelte zählt und merkt, dass sich das viele Gehen wirklich gelohnt hat. Die Süßigkeiten waren natürlich das i-Tüpfelchen als Kind.
Ein besonderes Erlebnis war, als uns eine ältere Dame bei richtig kaltem Wetter reingelassen hat, uns Tee gekocht hat und ein paar Kekse zur Stärkung gegeben hat. Die Kinder konnten sich aufwärmen, und die Dame hat uns von ihrer Zeit als Sternsingerin erzählt, was ich echt schön fand.
Warum mache ich das? Um denen zu helfen, denen es schlechter geht als mir. Ich finde es super, weil man wirklich weiß, wo es hinkommt, und es jedes Mal aufs Neue Projekte sind, die ich für sinnvoll und wichtig halte.
Ich erinnere mich daran, dass früher mehr Kinder mitgegangen sind. Das fände ich natürlich auch heute toll. Aber ich bin mehr als dankbar für die Kinder, die jetzt mitmachen und sich jedes Mal aufs Neue Mühe geben!
Clarissa Schönholz, Schwechat/Niederösterreich
Ein Herz für die Gemeinschaft
Ich bin Larissa. Neben meinem Studium in Mathematik und Inklusion verbringe ich meine Zeit mit verschiedenen Aktivitäten wie Sternsingen, Lesen, Fotografieren, Gartenarbeit, Babysitten und der Natur.
Als Teil des Sternsingerteams der Pfarre Braz erlebe ich den Zauber der traditionellen Sternsingeraktion, die weit über das Singen hinausgeht. Unsere Vorbereitungen umfassen Proben, Kleideranproben und die Vorstellung des Projekts. Zwei Tage lang bringen wir den Segen zu den Häusern und krönen die Aktion mit einer selbstgestalteten Sternsingermesse. Nebenbei organisieren wir Spieleabende und teilen gemeinsame Mahlzeiten. Ein besonderer Höhepunkt war unser Besuch beim Bundespräsidenten im Jahr 2019.
Meine Verantwortung liegt besonders in den sozialen Medien und der Fotografie während der Sternsingeraktion. Doch meine Präsenz beschränkt sich nicht nur auf den virtuellen Raum. Ich begleite die Kinder persönlich und stehe ihnen während den Proben zur Seite.
Meine Sternsingerreise begann vor zehn Jahren, als ich selbst als Sternträgerin durch die Straßen von Braz zog. Nach diesem beeindruckenden Jahr wurde ich nahtlos ins Team aufgenommen. In meinem letzten Jahr als Sternträgerin übernahm ich sogar die Doppelrolle als Sternsingerin und Begleitperson – eine Erfahrung, die mir besonders amüsant in Erinnerung bleibt.
Mich begeistert nicht nur die Energie, mit der junge Menschen Gutes tun, sondern auch die Möglichkeit, Hoffnung und Segen an viele Menschen weiterzugeben. Meine früheste Erinnerung an die Sternsinger führt mich zurück in die Kindheit, als ich mich jedes Jahr auf ihren Besuch freute und gespannt war, das gesammelte Geld in das "Kässile" zu werfen.
Ein humorvolles Highlight bleibt der Tag, an dem wir trotz eisiger Kälte und reichlich Schnee durch die Straßen zogen. Die rutschige Unterlage brachte die gesamte königliche Truppe zu Fall, und wir schlitterten die Straße hinunter. Glücklicherweise blieb niemand verletzt, und das Lachen über das unerwartete Schneevergnügen sorgte für eine kurze Pause.
Warum engagiere ich mich Jahr für Jahr bei der Sternsingeraktion? Mein Herz schlägt für das Gute, und ich setze mich aktiv für eine bessere Welt ein. Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen bereitet mir Freude, und ich möchte meine Energie und Motivation nutzen, um anderen ein Lächeln ins Gesicht zu zaubern.
Für mich ist die Sternsingeraktion mehr als eine Tradition. Ich betrachte sie als einen bedeutenden Beitrag zu einer gerechteren Welt, da sie an vielen Orten präsent ist und zahlreiche Menschen erreicht. Mein Engagement zeigt, dass jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um die Welt ein Stückchen besser zu machen.
Larissa Burtscher, Braz/Vorarlberg
Sternsingerin und Lehrerin mit Herz
Hallo, ich bin Barbara Dünser, 26 Jahre alt und lebe in Innerbraz. Als Volksschullehrerin liebe ich die Arbeit mit Kindern, denn ich bin überzeugt, dass wir ihnen viel für ihre Zukunft mitgeben können. Neben meinem Beruf bin ich Teil des Sternsingerteams der Pfarre Braz in der Diözese Feldkirch.
Der Dezember ist für mich besonders aufregend, da wir mit den Vorbereitungen für die Sternsingeraktion beginnen. Trotz des vollen Terminkalenders nehme ich mir die Zeit, um Skifahren zu gehen – eine meiner Leidenschaften. Lesen, Backen, Wandern und Radfahren gehören ebenfalls zu meinen Hobbys.
Meine Rolle im Team ist sozusagen die Schriftführerin. Ich verfasse Texte, überlege, wie wir viele Kinder erreichen und motivieren können, und besuche Schulen, um für die Sternsingeraktion zu werben. Als Auswahlhelferin für Sprüche und Gruppen bin ich auch bei den Proben dabei. Aber ich begleite auch gerne selbst eine Sternsingergruppe auf ihrem Weg.
Seit Larissa im Team ist, sind wir die "Jungen" und haben viele kreative Ideen. Gemeinsam macht es einfach mehr Spaß, neue Ideen auszuprobieren und umzusetzen. Ich schätze besonders Larissas Einfälle für Social Media.
Meine Sternsingerkarriere begann mit 8 Jahren, als ich endlich als Sternsingerin mitgehen durfte. Nach acht Jahren im Team wurde ich direkt aufgenommen. Die Gemeinschaft, der Zusammenhalt und der Spaß sind für mich das Besondere. Viele Menschen helfen ehrenamtlich mit, und die Vorfreude der Menschen in Braz auf die Sternsinger ist spürbar.
Lustige Erlebnisse gibt es viele, aber einmal verwickelte sich die Kette beim Weihrauchfass so, dass wir Hilfe brauchten. Lustig wurde es, als das Kind den Knoten löste, nachdem ich meinen Papa um Hilfe gerufen hatte.
Warum mache ich das? Weil wir gemeinsam etwas Besonderes leisten. Die Aktion zeigt den Kindern, wie gut es uns in Österreich geht, und durch die gesammelten Spenden helfen wir vielen Menschen zu einem besseren Leben. Es bewegt mich, zu sehen, wie Kinder und Jugendliche Jahr für Jahr so viel Geld sammeln und damit Gutes tun.
Barbara Dünser, Braz/Vorarlberg
Im WIR gelingt's
„Das schönste sind die strahlenden Kinderaugen, wenn sie erzählen, wie sich die Leute gefreut haben, wenn sie kommen.“ 20 Jahre hat Diakon Andreas Sturm die Sternsingeraktion in der Tiroler Pfarre Imst geleitet, jetzt geht er in „Pension“, oder wie er sagt, macht Platz für Neues, und arbeitet weiter „ehrenamtlich“ mit.
Als Pastoralassistent hat Andreas viele Aktionen in seiner Pfarre durchgeführt, die Sternsingeraktion war aber immer was Besonderes: „Bei uns ist Sternsingen so vielfältig. Neben den über 150 Kindern, die jedes Jahr dabei sind, gehen die Firmlinge Sternsingen. Aber auch Erwachsenengruppen gibt’s in Imst."
Diese etwas in die Jahre gekommen König*innen besuchen die Jausenstationen am Berg, ziehen ganz standesgemäß nicht zu Fuß ins Tal sondern mit der Rodel, Skidoo oder dem Alpincoaster - und touren des Abends durch die Hotels. Seit ein paar Jahren auch – und darauf ist Andreas besonders stolz - mit Beteiligung von Geflüchteten Menschen, die in Imst, und vor allem in der Pfarre, ihre zweite Heimat gefunden haben.
„Corona hat die Sternsingerarbeit schwer beeinträchtigt und es müssen jetzt wieder neue Teams in den Stadtteilen aufgebaut werden“, erzählt Andreas von den großen Herausforderungen der letzten Jahre. Wird es gelingen? Was für eine Frage, wenn Menschen wie Andreas dafür beten und wenn sie auf die Frage, ob sie im nächsten Jahr wieder bei der Sternsingeraktion mitmachen, selbstverständlich sagen: „Ich bin dabei. Du kannst auf mich zählen.“ Wie er selbst sagt: „Nur im WIR gelingts.“ Mit seinen 187cm Körpergröße ist Andreas schon mal für ein sechs jähriges Kind eingesprungen, wenn es den Spruch nicht konnte. Für den Anderen da sein, darauf kommts an.
Andreas' Hobby ist das Pilgern. In seiner Pension wird er hoffentlich viel Zeit dazu haben. Ganz in der Tradition der Heiligen Drei Könige – immer auf der Suche nach dem Kind in der Krippe. Für die Sternsingeraktion in Imst ist das ein Segen: Es stärkt die Kondition für viele Sternsingerkilometer.
Andreas Sturm, Imst/Tirol
Sternsingen verbindet
In der Pfarre Klein St. Paul sind wir mit vier Gruppen unterwegs. Wir haben kein Problem mit dem „königlichen Nachwuchs“.
Klein St. Paul ist eine kleine Kärntner Pfarre. Ich war hier viele Jahre Religionslehrerin und kenne praktisch alle Familien hier. Wir sind jedes Jahr mit vier Gruppen unterwegs und haben auch ausreichend Begleiter.
Es ist schön zu sehen, wie sehr die Sternsingeraktion zu unserem Pfarrleben dazugehört. Unsere König*innen können sich vor Einladungen zum Mittagessen kaum retten. Die Leute freuen sich sehr so wichtige Gäste kulinarisch verwöhnen zu dürfen. Das gemeinsame abschließende Rodeln ist ein absolutes Highlight und zu einer schönen Tradition im Pfarrleben geworden. immer wieder haben wir bei unseren Hausbesuchen ältere, einsame Menschen zum Weinen gebracht mit unseren Darbietungen. Das war sehr berührend für uns alle.
Gabi Wieser, Religionslehrerin in Pension, PGR und viele Jahre für Minis, Erstkommunion und Firmung zuständig. Familienmensch mit 5 Kindern und 7 Enkelkindern, die ihr größtes und zugleich liebstes Hobby sind.
Gabi Wieser, Klein St. Paul/Kärnten
Sternsingen ist etwas Besonderes
Meine Pfarre Villach St. Nikolai in der Diözese Gurk-Klagenfurt ist eine sehr große Pfarre (ca. 5000 Katholiken), die von den Franziskanern betreut wird. Ich bin seit 15 Jahren im PGR und arbeite ehrenamtlich in den Bereichen „Soziales“ und „Gemeinschaft“ mit.
Seit 10 Jahren bin ich zusammen mit weiteren 5 Personen im Organisationsteam. Neben der Gesamtorganisation gibt es eine Verantwortliche für die Einteilung der Begleiter, eine Verantwortliche für die Einteilung der Gastfamilien (Essen), einen Verantwortlichen für die Proben (Lied, Text….), einen Verantwortlichen für die Einteilung der Touren (Pläne). Vor „Corona“ war es uns möglich das ganze Pfarrgebiet mit über 30 Gruppen (Kinder- Firmling -und Erwachsenengruppen) zu besuchen. Es ist für mich eine große Freude zu sehen, mit welcher Begeisterung Kinder und Jugendliche dieses Sternsingen machen. Viele Menschen (vor allem ältere Menschen) warten auf die Sternsinger und haben wirklich Tränen in den Augen, wenn die Sternsinger den Segen in das Haus oder in die Wohnung bringen.
In den letzten beiden Jahren beschränkte sich die Sternsingeraktion auf das Singen von ein paar Gruppen am Nikolaiplatz und bei den Sonntagsgottesdiensten.
Wir haben in der Früh zehn Gruppen losgeschickt. Dementsprechend groß war der Wirbel. Als wir glaubten, dass alle weg seien, kam ein eingekleidetes „Sternsingerkind“ verzweifelt aus einer Ecke in unserem Pfarrsaal. Es hatte im Trubel seine Gruppe verloren. Ein paar Telefonate und eine Autofahrt und das zurückgelassene Kind war wieder bei seiner Gruppe.
Wie es allerdings im heurigen Jahr laufen wird, ist noch unbekannt. Wir wissen nicht, ob wir Kinder, so wie in der Zeit vor „Corona“, motivieren können, bei dieser Aktion mitzumachen. In der Pfarre sind auch Veränderungen eingetreten und es müssen neue Leute für die Organisation gefunden werden. Vielleicht erstellen wir ein neues Konzept.
Sternsingen ist etwas Besonderes. Einmal im Jahr besuchen wir die Haushalte der Pfarre und bringen den Segen und die Weihnachtsbotschaft zu den Menschen (Begegnung, Verkündigung) Es ist für uns als Pfarre eine der wenigen Möglichkeiten, mit Familien und deren Kindern in Kontakt zu kommen, denn die pfarrliche Bindung ist nicht mehr gegeben!
Monika Rössler, unterrichtet an der HTL Villach Mathematik, wandert und pilgert gerne. Als Kind wäre sie sehr gerne „Sternsingen“ gegangen, aber damals durften in ihrer Pfarre in der Steiermark nur Buben sternsingen gehen!
Monika Rössler, Villach-St. Nikolai/Kärnten
Ich bin Sternsingen
Anstatt einer Überschrift wie: „Wir sind Sternsingen“, kann ich für mich schreiben: „Ich bin Sternsingen“. Seit ich mich erinnern kann, gehört Sternsingen zu meinem Leben. Als Kind war ich selbst Sternsinger, zusammen mit meinen Geschwistern. Später durfte ich meine 2 Kinder als Sternsinger erleben. Seit Jahren bin ich nun mitverantwortlich für den Ablauf der Aktion Sternsingen in meiner Pfarre. Wir brauchen 9 Gruppen, 9 Begleiter, 9 Mittagstische. Im Jahre 2018 durfte ich an der Projektreise der DKA für Verantwortliche der pfarrlichen Sternsingeraktion Nairobi/Kenia teilnehmen. Dabei haben wir die Projektpartner der österreichischen Dreikönigsaktion vor Ort besucht. Ich konnte mich persönlich überzeugen, wie viel Gutes mit dem Geld der Sternsinger Österreichs getan werden kann. In der letzen Woche dieser Reise durfte ich in einer Volksschule kenianische Kinder aus den Slums in Nairobi unterrichten. Ein unvergessliches Erlebnis. Aber als Höhepunkt meiner Sternsingerarbeit sehe ich die Begleitung einer eigenen Gruppe in unserer Pfarre mit meinen 4 Enkelkindern im Jahre 2019. Zusammenfassend kann ich sagen: Sternsingen ist eine tolle Möglichkeit, Gutes zu tun. Vor allem aber ist es eine Bereicherung für das Pfarrleben.
Hertha Glaser, Sternsingerin aus Leidenschaft aus Kühnsdorf/Kärnten
Sternsingen? Ein erfüllender Fulltimejob
Ich komme aus der Pfarre Stift Griffen – dem ehemaligen Prämonstratenser-Chorherrenstift in der Gemeinde Griffen, wo ich seit 3 Perioden im Pfarrgemeinderat tätig bin. Meine Tochter Theresa ist als Jugendbeauftragte der Pfarre ebenfalls mit im Boot. Gemeinsam machen wir die Ministranten, die Erstkommunion, die Firmlinge, helfen in der Jungscharstunde und natürlich auch die komplette Sternsinger-Aktion.
Mit der Sternsinger-Aktion beginnen wir bereits Ende Oktober. Zurerst werden die Lieder ausgewählt, die Sprüche die Gewänder vom Dachboden heruntergetragen, event. Genäht gewaschen Kronen repariert.
Alle Kinder bzw. deren Eltern werden angerufen – das macht unser PGR-Obmann. Die Gruppen einzuteilen ist eine sehr komplexe Aufgabe. Unser Pfarrgebiet ist sehr groß. Wir sind in 16 Ortschaften unterwegs und benötigen dafür ca. 4-5 Tage. Begleitpersonen und Essen für die Kinder müssen organisiert werden. Ende November beginnen wir zu proben. 3-4x mindestens und für die Sternsingermesse am 6. Jänner wird zusätzlich alles einstudiert bzw. geprobt.
Während der Aktion ist Sternsigen ein Fulltimejob. Ich bin Begleiterin, koche auch zwischendurch für die Gruppen, kümmere mich ums Anziehen, singe mit den einzelnen Gruppen um 7.30 Uhr in der Früh alles nochmals durch, gebe ihnen letzte Inputs, Weihrauch, Weihwasser, Kassa – mache Fotos, und noch viel mehr.
Ich war mit acht Jahren zum ersten Mal Sternsingen. Sehr gerne erinnere ich mich auf meine Sternsinger-Tage vor vielen Jahren zurück. Damals war es ein bitterkalter Wintertag mit sehr viel Schnee. Wir mussten zu einem Bauernhof hoch oben am Berg – Großenegg hieß die Ortschaft. Wir blieben mit dem Auto im Schnee stecken. Gingen zu Fuß ca. 1 Stunde dorthin, wo alle auf uns schon warteten. Wunderschön.
Oder wo wir bei einem Haus alle Wurstsemmeln ausgeteilt bekamen und der Nachbar-Hund uns die Semmeln wegfraß. Wo damals viele noch in der Weihnachtszeit zuhause „geschlachtet” haben und wir nicht Singen konnten, weil es so gestunken hat, weil die gerade den „Sauschädel“ gekocht haben….
Meine Kinder sind in diese Aktion mithinein gewachsen und begeistert bei der Sache. Was uns berührt: Menschen, die den Tag umgestalten bzw. Termine verschieben – nur weil wir uns angekündigt haben - viele uns mit dem via Handy aufnehmen bzw. ein Video machen um uns öfters als 1 x im Jahr zu sehen und zu hören. Menschen, die vor Freude weinen und so dankbar sind, dass wir kommen. Aber auch die Häuser, wo Menschen zu Hause sind – es läuft der Fernseher oder das Radio – und die Tür wird nicht geöffnet, wenn die sehen, das Sternsinger anläuten. Das berührt uns auch immer.
Es ist einfach toll, ein solches Projekt auf die Füße zu stellen mit so vielen jungen Leuten zu arbeiten. Es macht Spaß, sich für zwei Monate so ins Zeug zu legen. Ich bin dankbar, dass mir diese Arbeit von Jahr zu Jahr so toll gelingt und klappt. Es kommt aber auch von so vielen Leuten so viel zurück.
Ich bin stolz, dass ich meine Begeisterung für die ehrenamtliche Arbeit in unserer Kirche meiner Tochter Theresa in vielen Belangen schon weitergeben kann und sie es mit so viel Engagement und Eifer weiterführt. Sie macht es bereits in der vierten Generation. Mein Opa war schon Mesner und Pfarrhelfer, meine Mama Mesnerin und engagierte sich auch sehr für viele Anliegen, meine Wenigkeit - und jetzt meine Tochter. Das ist etwas Schönes, wenn man Junge Menschen für das begeistern kann!
Karoline Sadnik, Stift Griffen/Kärnten
Meine ganze Familie ist dabei
Ich bin verheiratet und Mutter von 4 Kindern. Vor 19 Jahren habe ich als Begleiter bei der Sternsingeraktion begonnen. Im Jahr 2012 kam ich zum Pfarrgemeinderat und habe von meinem Vorgänger die Leitung der Sternsingeraktion in Klagenfurt-Wölfnitz übernommen. In der gesamten Zeit habe ich alle Stationen durchlaufen, von Begleiter, Organisation, Kochen für die Kinder, bis hin zur Versorgung von neuem Material…
Meine gesamte Familie ist in die Aktion eingebunden. Es beginnt bereits im Oktober, wo mit meinem Mann und unserer Tochter das Lied und Textmaterial vorbereitet wird. Dann nehme ich Kontakt zu den Begleitern und Kindern vom letzten Jahr auf und starte mit Hilfe unserer Pfarrassistentin Angela Trattner die Werbung in den Schulen. Danach folgt die Bestellung der Drucksorten und das Organisieren der Gastfamilien für die Verpflegung. Wegen Corona ist das Essen in den Privathäusern ja ausgefallen und ich habe mit tatkräftiger Unterstützung meiner Helferlein in der Pfarre für die Sternsinger gekocht.
Am 1. Adventsonntag nach dem Gottesdienst findet dann die erste Probe statt. Da wird die Größe der Kinder abgemessen und die Kontaktdaten werden aufgenommen, um die Einteilung in die Gruppen zu machen. Je nach Bedarf findet eine 2. bzw. 3. Probe statt. Anhand der Größen kann ich dann die Gewänder schon passend gruppenweise vorbereiten.
Die Sternsinger sind bei uns immer am 2. und 3. Jänner den ganzen Tag unterwegs. In unseren Filialkirchen Tultschnig, Lendorf und Emmersdorf hat jeweils 1 Gruppe am Sonntag vor dem 6. Jänner ihren Auftritt.
Am 6. Jänner findet dann in der Pfarrkirche Wölfnitz die Sternsingermesse mit anschließendem Frühstück statt. Bei diesem wird dann allen persönlich für die Mitwirkung mit einem Foto und der Sternsinger Urkunde gedankt.
Gottseidank habe ich meine Familie und ein tolles Team um mich, die sich von mir immer schön brav einteilen lassen. Es ist jedes Jahr eine große Herausforderung, die Aktion zu organisieren und auf die Beine zu stellen, aber die Freude, die bei den besuchten Menschen zu spüren ist, ist die schönste Belohnung für die ganze Mühe.
Die Kinder haben dabei auch ihren Spaß, da sie doch in sehr viel Häuser kommen und so die verschiedensten teils auch skurrilen Menschen kennenlernen. Aber auch berührende Situationen kommen vor, wo die Sternsinger zu kranken bettlägerigen Personen gebeten werden, die schon auf sie warten. Und das sind die Gründe warum wir den Segen von Haus zu Haus tragen und die Aktion jedes Jahr weiterführen.
Elisabeth Kothmeier, Klagenfurt-Wölfnitz
Im Hergottwinkel warten 1000 Schilling
Ich komme ursprünglich aus Salzburg. Ich habe als Jungscharkind in meiner Pfarre Werfenweng, die mitten im Gebirge liegt, die ersten schönen Sternsingererfahrungen gemacht. Seit dem Jahr 1980 gehe ich ununterbrochen Sternsingen – bis auf einmal, da war ich krank und konnte nicht aus dem Bett.
Jetzt wohne ich in der Diözese Gurk, in der Pfarre Klagenfurt-St. Martin und arbeite auch für die Kirche. Ich bin dort als Seelsorgeamtsleiterin tätig, also zuständig für die Seelsorge in der Diözese.
Ich übe mit den Kindern die Lieder und Sprüche ein. Mir ist es wichtig, dass die Kinder das gut können, weil ich ihnen immer sage: Ihr seid jetzt wichtige Botschafterinnen und Botschafter für die Menschen. Wenn ihr in ein Haus kommt, sagt ihr ja nicht, dass Coca Cola gut schmeckt, sondern: Jesus ist geboren!
Sternsingen gehen heißt für mich auch schöne, bewegende Erlebnisse sammeln.
Ich denke jedes Jahr an eine alte Bäuerin, die im Herrgottswinkel hinter dem Kreuz, immer 1000 Schilling für uns hergerichtet hatte.
Einmal bin ich mit einem Schüler von mir Sternsingen gegangen. Der war ein sehr ungewöhnlicher Junge, er wollte Meeresbiologe werden, hat alles immer ganz genau beobachtet. Beim Sternsingen ist er vorgetreten, als König Melchior, und bevor er seinen Spruch gesagt hat, meinte er: Entschuldigen Sie, wenn ich Sie darauf aufmerksam machen darf: Sie haben ein Loch in Ihrem Socken, beim großen Zeh. Dann sprach er weiter „Ich bin der König Melchior und bringe …“. Es haben sich alle vor Lachen gebogen, auch die besuchte Frau.
Was ich noch sagen möchte ist, dass es mich selbst bereichert, wie ernst Kinder das Sternsingen, ihre Rollen als Botschafterinnen und Botschafter nehmen, und wie sie da hineinspüren.
Und: Zahnärzte sollten besondere Sponsoren der Sternsingeraktion sein, weil die Kinder Berge an Süßigkeiten bekommen beim Sternsingen
Mag.a Elisabeth Schneider-Brandauer, Klagenfurt-St. Martin/Kärnten, Direktorin des Bischöflichen Seelsorgeamtes der Diözese Gurk.
Sternsingen: Alle für die gute Sache
Wenn es etwas gibt, was unsere Pfarre auszeichnet, dann ist es das großartige Zusammenspiel aller Alters- und Interessensgruppen. Gerade bei der Sternsigeraktion wird das deutlich. Jung und Alt packen Seite an Seite an und arbeiten für die Sache.
Auch ich habe einst als König gestartet und bin dann schon mit 15 Jahren Teil des Organisationsteams geworden. Seit nun zehn Jahren leite ich die Aktion selbst.
Die Planungen für unsere Sternsingeraktion starten schon im Oktober. Ab dann tagt das Organisationsteam in regelmäßigen Abständen. Ab Anfang Dezember beginnt dann die heiße Phase, vor allem in der Akquise-Arbeit. Wir haben ein elektronisches Anmeldesystem für die König*innen und Begleiter*innen.
Unsere Begleiter*innen sind Jugendliche ab 16 Jahren, bis hin zu Junggebliebenen und Pensionist:innen. Nach jeder Schicht bekommen alle Beteiligten ein warmes Essen. Auch hier bekommen wir Unterstützung von allen Gruppen der Pfarre. In Summe sind jedes Jahr ca. 170 unterschiedliche Personen in unsere Sternsingeraktion involviert.
Anfang 2020, kurz vor der Pandemie, hatten wir eine außergewöhnliche Situation. Aufgrund eines schweren Unfalls meines Vaters (der Gott sei Dank gut ausgegangen ist) rund um Weihnachten war plötzlich alles anders. Alle Aufgaben mussten über Nacht neu verteilt werden – und das in der „heißesten Phase der Sternsingeraktion“. Es war beeindruckend, zu sehen, wie stark das Team in diese Situation zusammengerückt ist und mich und die Familie entlastet hat. Viele Menschen aus der Pfarre haben spontan Hilfe angeboten und im Endeffekt war es eine der erfolgreichsten Aktionen aller Zeiten. Ich glaube, das macht Sternsingen einfach aus: ein ganz starker Zusammenhalt, nicht nur während der Sternsingeraktion, sondern der über das ganze Jahr hinausstrahlt.
Seit 2021 kann man bei uns auch mit der Bankomatkarte spenden. Das geht ganz einfach: Der Begleiter verbindet dabei sein Smartphone mit einem tragbaren Bezahlterminal und gibt dort den Spendenbetrag ein. Die Spender*in muss dann nur noch die Karte hinhalten und hat schon gespendet.
Konstantin Niederhuber, Maria Drei Kirchen, Wien 3, Konstantin ist mit seinen 27 Jahren beruflich viel in Österreich unterwegs und freut sich immer, wenn er zwischen Feldkirch in Vorarlberg und Andau im Burgenland viele „C+M+B“s auf den unterschiedlichsten Türen des Landes sieht.
Weihnachtswunder Sternsingen
Ich bin Religionslehrerin in Stadl-Paura, habe früher auch die Jungschar geleitet, als Firmhelferin gearbeitet, Kindergottesdienste geleitet, im Chor gesungen – und ich leite dort seit 35 Jahren die Sternsingeraktion.
Manchmal fühl ich mich mit meinen 60 Jahren schon bald ein wenig zu alt für’s Sternsingen, und ich überlege, die Organisation in jüngere Hände zu legen. Aber es sind jedes Jahr so schöne Erlebnisse. Es gibt da ein Haus, wo nie jemand daheim ist. Aber immer hängt ein liebevoller, motivierender Brief für die Sternsinger*innen an der Tür. Auch Geld und Süßigkeiten sind dabei. Dass sich jemand diese Mühe macht, berührt mich sehr.
Sternsingen gibt einem viel zurück. Im Corona-Winter 2021, war ich sehr unsicher, ob es klug ist, die Aktion durchzuführen. Wir haben uns dann entschlossen - mit allen möglichen Sicherheitsvorkehrungen -, doch von Haus zu Haus zu gehen. Wir wussten nicht, wie wir empfangen werden. Aber die Menschen freuten sich sehr über ein Stück Normalität in dieser schwierigen Zeit. Für uns war das ein richtiges Weihnachtswunder!
Renate Aicher, Stadl Paura/Oberösterreich
Ins Wasser fällt ein Stein …“ und zieht doch große Kreise
Meine Pfarre Kl. St. Veit bei Feldkirchen liegt am Maltschacher See. Unser Pfarrer bat mich 2009, die Organisation der Sternsingeraktion zu übernehmen. Es ist mir eine Ehre, mithelfen zu dürfen, wenn es darum geht, für benachteiligte Brüder und Schwestern Geld zu sammeln. Ich bin sehr gläubig und sehe es als Geschenk, Segen in die Häuser bringen zu dürfen. Und mehr noch: Wir leben in einer digitalisierten Welt, in der für viele das Miteinanderreden eine große Herausforderung darstellt. Gefangen im Hamsterrad haben viele Menschen keine Energie mehr für Gespräche am Gartenzaun oder Zeit, sich um andere zu kümmern. Beim Sternsingen nehmen sich alle Mitwirkenden bewusst Zeit für den „Anderen“. Für die Menschen, die besucht und besungen werden, für die KönigskollegInnen, für die zu „Bekochenden“, für die Menschen die unsere Hilfe brauchen. Die Menschen in unserer Pfarre sind beim Spenden unglaublich großzügig, und wenn es auch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein ist, so ist es ein kleiner Schritt zu einer gerechteren Welt. „Ins Wasser fällt ein Stein …“ und zieht doch große Kreise. Wenn die Kinder, die bei der Sternsingeraktion mitwirken, sich ein Leben lang gerne an die Aktion erinnern und damit an das „Gute tun“, dann hat sich diese Aktion auf allen Ebenen gelohnt.
Gabriele Wedenig, Klein St. Veit/Kärnten
Da ist der falsche Ton auch egal
Zum Sternsingen bin ich durch meine Tochter. Ich habe ihre Sternsingergruppe begleitet. Tja, das ist jetzt auch schon 22 Jahre her. Ich alle meiner vier Kinder beim Sternsingen begleitet. Es war mir damals besonders wichtig mitzugehen, um zu zeigen das es etwas Besonderes ist ein Sternsinger zu sein. Du spürst den Zusammenhalt der Gruppe, egal ob es schneit oder regnet, egal wie kalt es ist. Und ich spüre immer wieder wie wichtig es für Menschen eine Botschaft zu bringen.
Ich bin seit 20 Jahren im Pfarrgemeinderat von Flattach. Ich leite die Ministantengruppe und organisiere mit unseren Obmann Sigi Reichhold gemeinsam auch die Stensingeraktion. Sigi und seine Frau Gerlinde kochen für unsere König*innen die leckersten Gerichte. Lieder und Texte aussuchen, Proben, die Gruppeneinteilung, anziehen, schminken, die Planeinteilung der Orte und motivieren der Begleitpersonen - aber auch zum Schluss das Geld zählen sind meine Bereiche. Es macht mir Spaß mit den Kindern zu proben und ich begleite immer gerne die Gruppe, weil ich gerne Menschen besuche und sehe wie sie sich über den Besuch der Sternsinger freuen.
Wir sind vier Gruppen in unserer Pfarre. Die Berggruppe treffen sich schon um 8 uhr um früher loszufahren. Der Rest trifft sich um 8.30 Uhr. Da geht’s dann schon mal lauter zu. Da ja die Kinder auch aufgeregt. Sie freuen sich auf die zwei Tage wo sie gemeinsam unterwegs sind. Jeder bekommt einen Plan wo er eingeteilt ist. Der Herr Pfarrer segnet noch die Sternsinger und dann geht’s los. Mittags treffen wir uns im Pfarrhof und dann wird gegessen und neue Kräfte für Nachmittag gesammelt.
Am ersten Tag gehen wir länger und decken oft den größten Teil des Pfarrgebietes ab, da die Kinder am nächsten Tag schon sehr müde sind.
Mich berührt es immer wenn die Menschen schon freudig auf uns warten. Eine schwerkranke Frau in unseren Ort zum Beispiel, freut sich jedes Jahr auf uns. Letztes Jahr durfte sie nicht aufmachen wegen Corona. Sie steckte das Geld in ein Kuvert und Süßigkeiten dazu. Dabei war noch ein Brief an Mich, indem sie uns Gottes Segen wünschte und von ihrer Hoffnung schrieb, dass sie nächstes Jahr noch am Leben ist wenn die Sternsinger kommen und sie uns wieder hereinbitten kann. So etwas vergisst man nicht.
Wir erleben auch sehr viel Lustiges gemeinsam. Einmal ging ich mit den Kids in ein Haus. Als die Kinder zu singen begannen kam die Katze und studierte die Kinder. Anschließend ging sie ins Kistchen und machte ihr Geschäft. Das Geschäft war eher ein Großes und dementsprechend schaute sie die Kinder währenddessen mit großen Augen an. Solange, bis die sich nicht mehr halten konnten vor lauter Lachen. Vorbei war es mit dem Singen. Noch heute erzählen die Kinder davon.
Und genau darum geht’s: das gemeinsam erlebte schweißt zusammen. Du spürst den Zusammenhalt der Gruppe, egal ob es schneit oder regnet, egal wie kalt es ist. Und ich spüre immer wieder wie wichtig es für Menschen eine Botschaft zu bringen. Es ist ein wichtiges Brauchtum, es sind wichtige Rituale des Zusammenhaltens, die nicht in Vergessenheit geraten dürfen. Da ist der eine oder andere falsche Ton vollkommen egal.
Andrea Petscher, Flattach
Ich bin der Balthasar
Ich bin Mila und bin elf Jahre alt und gehe in die zweite Klasse Gymnasium. Ich wohne in Stadl-Paura und habe vier große Schwestern. Ich bin seit vier Jahren als Sternsingerin dabei, da meine vier großen Schwestern schon lange Sternsingen. Sie haben gezeigt, wie vielen Menschen man beim Sternsingen helfen kann. Das wollte ich auch machen!
Im Pfarrgemeinderat bin ich noch nicht, aber ich gehe in die Jungschar. Manchmal helfe ich meiner großen Schwester, die Jungschar-Pfarrleiterin ist und im Jungscharbüro arbeitet.
Beim Sternsingen bin ich meistens der Balthasar. Zuerst treffen wir uns im Pfarrhof. Dort suchen wir uns die Gewänder aus, das muss mir schon gut passen und gefallen. Wir bereiten uns vor, nehmen Stern und Kassa mit und schnappen uns die Flyer. Dann geht’s auch schon los. Ich gehe mit meinen Freunden von Haus zu Haus und helfe damit Menschen auf der ganzen Welt. Wir sagen den Sternsinger-Spruch auf und singen Lieder. Während der Corona-Zeit haben wir die Musik mit einer Box abgespielt. Wenn es dunkel wird, packen wir unsere Stirnlampe aus. Am Abend gehen wir nach Hause und verteilen die leckeren Süßigkeiten gerecht. Im Pfarrhof gibt es eine Sternsinger-Jause – lecker!!! Es ist jedes Jahr sehr lustig.
Letztes Jahr war es richtig cool, da hat uns der ORF besucht. Wir durften ein Interview geben und wurden beim Sternsingen gefilmt. Das war richtig aufregend!
Sternsingen bedeutet für mich, von Haus zu Haus zu gehen und den Menschen den Segen zu bringen. Ich bin dabei, um Menschen zu helfen, Spaß zu haben und ein wenig Schokolade zu bekommen. Mich begeistert es, wenn die Menschen sich freuen, dass wir sie besuchen und uns anlächeln (und uns dann manchmal Schokolade geben).
Mila Hofer, Stadl Paura/Oberösterreich
Königliche Frauenpower in drei Generationen
Wie das Sternsingen in den Anfangsjahren bei den Pfarren ankam und wie es bis heute positiv nachwirkt, davon berichten Oma Emma, ihre Tochter Michaela und Enkeltochter Emma - drei Generationen von Königinnen in einer Familie.
Oma Emma, Jahrgang 1934, erinnert sich: „„Von Steyr aus fuhren wir 1957 mit einer kleinen Gruppe von Kindern nach Ernsthofen im Mostviertel. Eine Freundin kam von dort und schlug vor, dass wir diese neue Aktion unterstützen sollten. Also organisierten wir uns, eine schneiderte die Mäntel, eine andere bastelte die Kronen. In den Jungscharstunden bastelten wir mit den Kindern Weihnachtsschmuck aus Materialien, die wir damals zur Verfügung hatten. Für den Weihnachtsmarkt fertigten wir Weihnachtssterne aus bunter Metallfolie, aus leeren Holzzwirnspulen entstanden umhäkelte Fliegenpilze als Nadelpolster oder aus Stoffresten kleine Nadelkissen, aus Stoffresten von Tapezierern und alten Katalogen machten wir Polster, Strohsterne, kleine Engerl aus Zapfen, Bucheckerl und Eichelkronen. Und dann ging es los mit dem Sternsingen, von Haus zu Haus, und alle freuten sich.“
Die engagierte Sternsingerin der ersten Stunde sendet zum 70er-Jubiläum Geburtstagswünsche: „Ich wünsche der Sternsingeraktion alles Gute und mindestens weitere 70 Jahre. Ich hab den Krieg als junges Mädchen erlebt und weiß, wie es ist, in Angst und in Not zu leben. Ich danke Gott für die Hilfe, die wir damals erhalten haben. Heute leben wir in einem der reichsten Länder der Welt, deswegen müssen wir auch teilen. Armut und Hunger müssen bekämpft werden, und Jugendliche brauchen eine gute Ausbildung. Dazu haben unsere Kinder die schöne Erfahrung, sich für andere Menschen einzusetzen - auch wenn das manchmal kalt und anstrengend ist!“
Das Engagement für die Sternsingeraktion scheint sich vererbt zu haben. Tochter Michaela arbeitet für die Dreikönigsaktion in der Diözese St. Pölten: „Dass meine Mutter eine der Pionierinnen für die Sternsingeraktion ist, find ich ganz wunderbar. Was damals als kleine, selbstorganisierte Aktion begann, feiert heuer ein großes Jubiläum. Seit 70 Jahren sind Kinder und Jugendliche in ihrer Freizeit unterwegs, um den Segen in alle Häuser zu bringen. Und sie bitten um Spenden, um Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika in rund 500 Projekten zu unterstützen.“
Auch die Dritte im Bunde, Enkelin Emma (12 Jahre), ist begeisterte Sternsingerin, sie ist in der Pfarre Kottes im Waldviertel unterwegs: „Ich bin so stolz auf meine Oma, dass sie ganz am Anfang schon dabei war. Ich mag auch mithelfen, damit die Kinder in den armen Ländern nicht mehr ausgebeutet werden. Außerdem lerne ich beim Sternsingen meine Gegend und die Leute hier besser kennen!“
Oma Emma (vorne), ihre Tochter Michaela (rechts) und Enkeltochter Emma (links)
Eine Nonne mit einer Mission für Kinderrechte
Ich bin Subeshna Thapa, eine Nonne mit einer Mission. Ich stamme aus einer Familie mit drei Schwestern und zwei Brüdern, lebe derzeit im Bezirk Kalimpong und arbeite leidenschaftlich für die Rechte von Kindern. Neben meiner spirituellen Aufgabe liebe ich es, neue Orte zu erkunden, im Garten zu arbeiten, zu lesen und neue Rezepte auszuprobieren.
Meine Kindheit prägt mein Leben. Was ich gesehen und erlebt habe hat mich motiviert das zu tun, was ich heute mache: Ich setze mich für die Rechte von Kindern und die Stärkung der Rolle der Frau ein. Gewalt gegen Kinder, insbesondere Kinderarbeit und -handel, sind leider immer noch traurige Realität. Ich habe mein Leben dem Kampf gegen diese Missstände geweiht.
Meine Arbeit konzentriert sich auf den Schutz von Kindern vor Kinderarbeit und -handel. Durch die Gründung von Kinderclubs und Mütterkollektiven schaffe ich Netzwerke, die das Wohlergehen der Kinder sicherstellen. Wir haben Ausschüsse zum Schutz der Kinderrechte ins Leben gerufen, die auf Gemeindeebene eine entscheidende Rolle spielen. Wir befähigen Kinder, Gewalt zu melden, und fördern so ihre aktive Beteiligung am eigenen Schutz. Dieser ganzheitliche Ansatz schafft eine widerstandsfähige Gemeinschaft und mindert die Risiken von Kinderarbeit und -handel.
Ich bin der Dreikönigsaktion und den Kindern, die sich an der Sternsingeraktion beteiligt haben, zutiefst dankbar. Zum 70-jährigen Jubiläum wünsche ich der DKA und allen beteiligten Kindern ein frohes Weihnachtsfest, erfüllt von Gottes Segen. Möge das kommende Jahr Freude und Aufregung bringen, begleitet von guter Gesundheit. Ich bete für Gottes Schutz und ein erfülltes Leben als Teil der großen DKA-Familie.
"Say No To Child Labour"
Subeshna Thapa, www.facebook.com/kpgbsa
Ein Gärtner mit Herz für die Gemeinschaft
Mein Name ist Charles Bahati, und ich komme aus dem nordwestlichen Teil Tansanias. Derzeit lebe ich im Karagwe Distrikt. Ich liebe Gartenarbeit, Autofahren, Bücher lesen, Joggen, Fußball und Tischtennis.
Warum ich bei einer Partnerorganisation arbeite ist schnell erklärt: Ich möchte etwas Sinnvolles tun und das Leben der Menschen spürbar verbessern. Besonders glücklich macht es mich, wenn ich das Leben von unterversorgten und unterprivilegierten Menschen positiv beeinflussen kann.
Unsere Arbeit konzentriert sich darauf, sicherzustellen, dass genug Lebensmittel vorhanden sind und die Menschen die Möglichkeit haben, sie zu bekommen. Dabei berücksichtigen wir die Bedürfnisse ländlicher Kleinbäuer*innen. Wir fördern ökologische Anbausysteme, die klimagerechte Techniken nutzen. Wir versuchen möglichst viele verschiedene Pflanzen anzubauen um somit eine vielfältigere Mischung von Lebensmitteln produzieren zu können. Das verbessert die Widerstandsfähigkeit der Lebensmittelsysteme, erhöht die Einkommen der Bauern und macht nährstoffreiche Lebensmittel besser verfügbar und erschwinglich. Um erfolgreich zu sein, setzen wir auf die Verringerung der Lebensmittelverschwendung, die Verbesserung der Infrastruktur und die Förderung effizienterer Produktionstechniken.
An die Dreikönigsaktion sende ich herzliche Wünsche und Glückwünsche. Eure bemerkenswerte Unterstützung und Leistungen werden auf der ganzen Welt respektiert und bewundert. MAVUNO wünscht allen Mitarbeitern der DKA und den Kindern, die sich an der Sternsingeraktion beteiligt haben, ein frohes Jubiläumsjahr. Vielen Dank für euren Dienst in 70 wunderbaren Jahren! Ihr habt wirklich das Leben vieler Menschen berührt! Herzlichen Glückwunsch zu all dem, was ihr erreicht habt und noch erreichen werdet!
Charles Bahati, mavunoproject.or.tz
Mein Weg mit der Dreikönigsaktion: Eine persönliche Reise der Zusammenarbeit
Hallo, mein Name ist Mark Andrew Foronda, und ich bin der Teamleiter der Integrated Pastoral Development Initiative (IPDI) Inc., einer Beratungsorganisation der Dreikönigsaktion in Quezon City, Philippinen.
In meiner Jugend habe ich in meiner Schule gezeichnet, an Plakatwettbewerben teilgenommen und viel Tischtennis gespielt. Lesen und Filme schauen gehören auch zu meinen Hobbys. Heute verbringe ich meine Freizeit am liebsten mit meiner Familie.
In meiner Heimatstadt, wo ich aufgewachsen bin, haben meine Großeltern eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Während meine Eltern in Manila arbeiteten, haben sie sich um mich gekümmert. Besonders mein Großvater (in meiner Muttersprache sagt man "Lolo" zum Opa) hat mir beigebracht, wie wichtig Mitgefühl ist, besonders für diejenigen, die es schwer haben. Diese Lektion hat mich bis heute begleitet und motiviert.
Obwohl ich eigentlich Journalismus studiert habe, hat mich mein Weg in die Entwicklungszusammenarbeit geführt. Unsere Organisation, die IPDI, unterstützt kleine NGOs im Projektmanagement. Als Teamleiter und Projektreferent besuche ich Partner*innen der Dreikönigsaktion im ganzen Land und berate sie bei ihren Herausforderungen.
Ich habe die Opfer und Anstrengungen der Sternsinger*innen für uns auf den Philippinen miterlebt und schätze die Zusammenarbeit mit der Dreikönigsaktion sehr. Ich wünsche mir, dass der Stern der drei Könige weiterhin leuchtet und uns als Leuchtturm dient. Herzlichen Dank an die Sternsingerinnen und Sternsinger und die Dreikönigsaktion für 70 Jahre wertvolle Arbeit! Mögen noch viele Jahre folgen!
Mark Andrew Foronda, ipdi.ph
Priester und Sozialarbeiter in Indien: Ein Leben im Dienst
Hallo, ich bin Pater Birendra Tete aus der katholischen Diözese von Jamshedpur, Jharkhand, Indien. Als jüngster von zwei Brüdern in einer Familie, die zum Volk der Kharia gehört, bin ich in der Diözese Simdega aufgewachsen, etwa drei Stunden von der Hauptstadt Ranchi entfernt.
Mein Alltag besteht nicht nur aus meiner priesterlichen Arbeit, sondern ich finde auch Freude darin, zu reisen, Sozialarbeit zu leisten, Bücher zu lesen, Filme zu sehen, Lieder zu hören sowie Kricket und Fußball zu spielen.
Meine Motivation für meine Arbeit in der Entwicklungsarbeit und sozialen Themen sowie mein Engagement für eine gerechte Welt haben tiefe Wurzeln. Als Mitglied eines indigenen Volkes möchte ich meinen Mitmenschen in Jharkhand, die in Bildung, Gesundheit, Landwirtschaft und Bewusstsein Unterstützung brauhen, zu einem besseren Leben verhelfen. Mein Glaube, insbesondere die Überzeugung aus Matthäus 25:40, treibt mich dazu an, den Armen und Bedürftigen die Frohe Botschaft zu bringen und sie sozioökonomisch zu entwickeln.
In meiner Arbeit bei Catholic Charities liegt der Fokus auf Kleinbauern und Jugendlichen im Alter von 10-19 Jahren. Wir unterstützen die Kleinbauern dabei, ihre Erträge zu steigern, indem wir ihnen beim Anbau von Hülsenfrüchten, Gemüse und Marktfrüchten helfen und sie mit staatlichen Programmen in Verbindung bringen. Unser Ziel ist die Ernährungssicherheit und nachhaltige Landwirtschaft für die marginalisierte Stammesgemeinschaft.
Dank der Unterstützung der Dreikönigsaktion konnten wir beeindruckende Erfolge verzeichnen. An die 100 Bauernvereine wurden geschaffen, wodurch die Bauern an staatliche Programme angeschlossen werden konnten. Die Anbauflächen wurden erheblich erweitert, und die Landwirte erhielten Unterstützung in Form von landwirtschaftlichen Geräten und Saatgut. Wir fördern umweltfreundliche Maßnahmen durch die Bildung von "Go Green Clubs" in Dörfern.
Die Maßnahmen für unseren Erfolg umfassen rechtzeitige Planung, Durchführung und Überwachung von Aktivitäten. Regelmäßige Treffen und Schulungen sorgen für eine gute Zusammenarbeit und den Erfahrungsaustausch unter den Mitarbeitern.
Zum 70-jährigen Jubiläum der Dreikönigsaktion wünsche ich viel Glück und Gottes Segen. Die Dreikönigsaktion ist ein bedeutender Akteur für positive Veränderungen, und ich hoffe, dass sie weiterhin viele Menschen berühren und deren Leben verbessern wird.
An die Sternsinger*innen, die sich zum Jubiläum beteiligen, richte ich meine besten Wünsche und ermutige sie, als Change Maker Liebe und Freude zu verbreiten. Ihr seid Teil einer großen Veränderung, und euer Einsatz macht die Welt zu einem besseren Ort.
Pater Birendra Tete, Catholic Charities, Jamshedpur, Indien
Gemeinsam für eine gerechte Welt: Mein Weg mit der Dreikönigsaktion
Hallo, ich bin Ma.Lina Mirasol Ganaba, aber die meisten nennen mich Neneng. Ich bin Soziologin von Beruf, verheiratet, habe jedoch keine eigenen Kinder. Mein Zuhause ist in Bacolod City, Negros Occidental, Philippinen, aber meine Kindheit verbrachte ich in der Gemeinde Moises Padilla, etwa 85 Kilometer von der Stadt entfernt. Ich liebe Gartenarbeit, Backen, Kochen und genieße es zu essen, spazieren zu gehen und zu lesen.
Mein Glaube motiviert mich, der Mission Christi zu folgen und ein Katalysator für den sozialen Wandel hin zum Reich Gottes zu sein, in dem Liebe, Gerechtigkeit und Frieden herrschen. Aufgewachsen in einem Hacienda-Umfeld, wo Großgrundbesitzer die Macht ausüben, wurde mir früh klar, dass Geld oft mit Macht verbunden ist.
Als Kind sah ich Kinderarbeit, Missbrauch, Ausbeutung und Armut, bis die Kirche von Menschenrechten und Menschenwürde sprach. Diese Erkenntnis weckte in mir den Wunsch nach Veränderung und Gerechtigkeit. So entschied ich mich, Soziologie zu studieren, um aktiv an der Gestaltung einer gerechten Gesellschaft teilzunehmen.
Jahre des Engagements für Entwicklung und soziale Gerechtigkeit folgten. Gemeinsam mit meinem Team setzen wir uns für die Abschaffung von Kinderarbeit und den Schutz von Kindern ein. Dank der Dreikönigsaktion und unserer Netzwerke konnten wir Erfolge verbuchen und die Zahl der betroffenen Kinder reduzieren.
Unsere Aktivitäten basieren auf dem Prinzip des Zuhörens, Beobachtens und der Interaktion mit den betroffenen Gemeinschaften. Wir lernen aus Misserfolgen, teilen bewährte Verfahren, feiern gemeinsam und beten zusammen. Die Dreikönigsaktion ist nicht nur ein Geldgeber, sondern eine Partnerin auf unserem Weg zu einer gerechteren Welt.
Zum 70-jährigen Jubiläum der Sternsingeraktion wünsche ich der Dreikönigsaktion und den teilnehmenden Kindern alles Gute. Eure großartige Arbeit inspiriert uns alle. Danke, dass ihr unsere Partner*innen seid.
"Neneg" Mirasol Ganaba, cajden.com