Kenia: Der Dürre trotzen
Bäume der Hoffnung pflanzen
In der sengenden Dürre Nordkenias gehen die Tiere zugrunde. Damit verlieren die Hirtengesellschaften ihre Existenzgrundlage. Die Yarumal Missionare unterstützen sie im Kampf gegen die Klimakrise mit einem umfassenden Programm. Kinder wie das Samburu-Mädchen Palee sind dabei die Hoffnungsträger*innen.
Palee Lemeleny war sehr aufgeregt, als sie zum ersten Mal einen Baum setzen durfte. Für das Mädchen war das damals etwas völlig Neues. Denn bis zu diesem Tag hatte sie nur die großen Herde aus Rindern, Ziegen, Schafen und Eseln ihrer Großfamilie gekannt. Das war vor drei Jahren. Schon damals hatte Palee sofort verstanden: Dieser Baum kann ihr Leben verändern.
Traditionelle Lebensweise in Gefahr
Palee lebt im Norden Kenias und gehört einer Hirtengesellschaft der Samburu an. Bis heute zieht sie gemeinsam mit ihrer Großfamilie und dem Vieh von Weide zu Weide - immer dem Regen nach. Die Tiere bilden ihre Existenzgrundlage. Doch die Zeiten ändern sich. Für die Samburu ist die Welt aus den Fugen geraten. Es ist kein Verlass mehr auf Trocken- und Regenzeiten. Stattdessen herrschen Dürre und Unwetterkatastrophen.
Noch hat Palees Familie eine große Herde. Traditionell sind Buben für das Hüten der Herden zuständig. Die Mädchen gehen mit ihren Müttern oder alleine Wasser und Feuerholz holen. Die Wege sind weit, beschwerlich und gefährlich, auch weil sie jederzeit von Hyänen angefallen werden können.
Schritt für Schritt auf neuen Wegen
Palee besucht die Primary School in Barsaloi. Das ist nicht selbstverständlich. 70 % der Bevölkerung in Samburu County sind Analphabet*innen. Darum haben unsere Partner*innen von den Yarumal Missionaren eine eigene Schule für Hirt*innen gegründet. Hier lernen die Kinder abends, wenn die Buben mit den Herden vom Feld zurückkommen und die Mädchen die Familie mit Wasser versorgt haben.
Die traditionelle Lebensweise der Samburu hat ein Ablaufdatum. Zu stark wütet die Klimakatastrophe in der Region bereits. Palee hat das sehr früh erkannt: Die heute 13-jährige kümmert sich vorbildlich um die Bäume und die Gemüsepflanzen. Darum hat sie, kurz nachdem sie ihren ersten Baum gesetzt hatte, alles darangesetzt, auch den beliebten Umweltclub ihrer Schule besuchen zu dürfen. Seit drei Jahren lernt sie dort Grundlegendes über Klima- und Umweltschutz, wie Bäume zu einem besseren Klima beitragen, wie sie den Boden schützen, damit der Wind ihn nicht wegweht, wie sie das spärliche Regenwasser auffangen und damit die jungen Pflanzen bewässern kann.
Früchte der Hoffnung
„In den letzten Ferien,“ erzählt sie stolz, „hat der Father Guillermo uns dreihundert verschiedene Bäume aus der 3000 Friends Farm mitgebracht. Ich suchte mir einen Mangobaum aus. Der wächst nun bei mir zuhause. Er ist schon richtig groß, weil ich ihn jeden Tag gieße und pflege. Meine Eltern sind richtig stolz auf meinen grünen Daumen.“
Palees Mangobaum ist die Frucht der Hoffnung und zugleich ein „Game Changer“. Denn in einer Gegend, die von extremen Dürren bedroht ist, wird mittelfristig Viehzucht kaum mehr möglich sein. Darum setzen die Yarumal Missionare auf ökologische Landwirtschaft zur Existenzsicherung. Auf der „3000 Friends Farm“, ihrem ökologischen Lehrbetrieb in Nairobi, bringen sie Samburu-Frauen die Grundlagen des Biolandbaus bei und die Trainer*innen des Ausbildungsbetriebs leiten die Workshops in den Umweltclubs der Schulen. So keimt in den Menschen die Saat für eine bessere Zukunft.
„Mit jedem Baum, den diese Kinder pflanzen, wächst ihre Zukunft heran.“ erklärt Father Guillermo. „Palee ist uns dabei ein großes Vorbild. Sie wird den Wandel vorantreiben.“
Es wird viele Bäume brauchen, damit die Samburu, und all die anderen Hirtenvölker dieser Erde, eine Zukunft haben. Pflanzen Sie einen gemeinsam mit uns und spenden Sie so Kindern wie Palee Früchte der Hoffnung!