Indien: Hoffnung für die Zukunft
Rubinas steiniger Weg in ein selbstbestimmtes Leben
Rubina hatte es in ihrem Leben bisher nicht leicht. Dank unserer indischen Partnerorganisation Prantakatha hat sie es geschafft, sich ein neues Leben aufzubauen. Mit deiner Spende kannst du jungen Frauen wie Rubina einen ähnlichen Wandel ermöglichen!
Das Leben von Rubina eignet sich als Vorlage für ein erfolgreiches Drehbuch. Ihre Geschichte ist von dramatischen Ereignissen geprägt, dank unserer indischen Partnerorganisation Prantakatha hat sie sich aber zum Guten gewendet. Prantakatha heißt so viel wie „Geschichten vom Rand der Gesellschaft“. Die Organisation arbeitet mit benachteiligten Jugendlichen sowie freiwilligen jungen Menschen, die sich sozial engagieren möchten. Rubina ist eine dieser jungen Frauen, die es mit Hilfe von Prantakatha geschafft hat. Sie gehört zur Initiative Uttaran und kümmert sich mit anderen Freiwilligen um Menschen, die unter einer Autobahnbrücke in Kolkata leben.
Von Zwangsheirat zu Menschenhandel
Als Rubina erfuhr, dass ihre Eltern sie verheiraten wollen, war sie außer sich. Den einzigen Ausweg sah die damals 15-Jährige in der Flucht. Doch ihre Hoffnung auf eine bessere Zukunft war schnell dahin: Eine Frau gab vor, ihr eine Arbeit als Haushaltshilfe zu verschaffen. Doch stattdessen verkaufte sie sie an einen Mann aus Gujarat.
Dieser zwang sie zur Prostitution. „Als ich mich wehrte, versetzte man mir Elektroschocks an unterschiedlichen Stellen und dann wurde ich einen Monat lang immer wieder vergewaltigt“, berichtet Rubina. Doch sie ließ sich nicht brechen. Wütend brachte sie der Mann zurück zu der Menschenhändlerin in Kolkata. „Das war ein Verlustgeschäft für die Frau.“ Rubina wurde noch einmal verkauft. Diesmal wurde sie unter Drogen gesetzt, um sie gefügig zu machen. Als sie merkte, dass sie dabei war, aufzugeben, nahm sie noch einmal all ihre Kräfte zusammen. „Ich zerschlug das Fenster meines Zimmers und schrie“, sagt sie, „zum Glück wurde ich gehört!“ Die Dorfbewohner*innen retteten das Mädchen und brachten sie zur Polizeistation. Sie kauften ihr ein Ticket und Rubina kehrte mit dem Zug zurück in ihre Heimatstadt.
Rubina hat einen Weg gefunden, Menschenhandel und Misshandlungen zu entkommen.
Zurück zuhause
Doch in ihrem Slum war sie nicht mehr willkommen. Sie könne nicht bleiben, erklärten die anderen Slumbewohner*innen, da sie Opfer von Menschenhandel geworden war. „Nur einer hielt zu mir: Shoeb!“, erinnert sich Rubina. Gemeinsam erstatteten sie Anzeige gegen die Menschenhändlerin. Mit Erfolg: Sie wurde verhaftet.
Die Anfänge von Uttaran
Rubina erkannte, dass viele Analphabet*innen wie sie ein ähnliches Schicksal erleiden. In vielen Dingen sind sie auf die Hilfe anderer angewiesen. Sie können oft nicht einmal Busnummern oder die Nummern der Züge lesen. Als sie Hiratan kennenlernte, einen Freiwilligen der Organisation Prantakatha, konnten sie und ihre Freund*innen dank der Unterstützung an Kursen teilnehmen, um schreiben, lesen und rechnen zu lernen. Das war der Beginn von „Uttaran“. Hier wurde aus Rubina, die sich aus dem Menschenhandel befreit hatte eine „Didi“, eine „ältere Schwester, der Respekt gebührt", die sich seither bei Uttaran für andere engagiert.
Uttaran sorgt auch dafür, dass die Menschen eine Gesundheitsversorgung bekommen.
Die Projektinitiative Uttaran engagiert sich für die obdachlosen migrantischen Arbeiter*innen, die unter einer Autobahnbrücke Zuflucht gefunden haben. Unter dieser Überführung leben und schlafen die Menschen teilweise in Zelten oder einfach im Freien. Es ist ein erster Auffangort für jene, die in die Stadt kommen und auf ein besseres Leben hoffen. Rubina begann dort, anderen zu helfen. Das, was sie durchmachen musste, will sie anderen ersparen.
Liebe ist es, die eine Familie ausmacht
Inzwischen hat sich Rubina ein neues Leben aufgebaut. Ihre Tochter besucht eine nahegelegene englischsprachige Mittelschule. Ihr Sohn ist eben erst zur Welt gekommen. Beiden kann sie eine aussichtsreiche Zukunft bieten. Denn dank Prantakatha können Jugendliche regelmäßig zur Schule gehen. Auch Covid19-Impfungen organisierte die Jugendbewegung.
Binandan leitet Uttaran und ist für Rubina wie ein Bruder. Auch für ihn sind Rubina und ihre Familie wichtig: „Mit 24 musste ich aus meiner Familie fliehen. Ich hatte Angst, umgebracht zu werden, da ich mich meinen Eltern gegenüber meiner Sexualität geoutet hatte. Nun habe ich in Rubina, Shoeb, Ajan und Ashia eine neue Familie gefunden. Bei ihnen habe ich gelernt, dass Familie nicht immer nur Blutsverwandtschaft bedeutet. Mehr als alles ist es die Liebe, die eine Familie ausmacht.“
Ein hoffnungsvoller Blick in die Zukunft
Rubina hat es geschafft. Sie hat überlebt und ihr Leben und das vieler anderer zum Besseren gewendet: „Ich habe viele Träume für Uttaran. Ich wünsche mir, dass eines Tages jeder, der hier lebt, lesen und schreiben kann. Das wird der Tag sein, an dem es keine junge Frau mehr gibt, die das erleiden muss, was ich durchgemacht habe. Auf diesen Tag freue ich mich!“
„Mehr als alles ist es die Liebe, die eine Familie ausmacht", sagt Binandan, Leiter von Uttaran.
Prantakatha kurzgefasst
Die Organisation möchte junge Menschen motivieren, aktiv an einer Gesellschaft mitzuwirken, die frei ist von Diskriminierung und Gewalt. Die indische Metropole Kolkata zieht zigtausende Menschen vom Land an, die hoffen, dort Arbeit zu finden. Dort arbeitet Prantakatha.
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