Sternsingen 2021: Vielen Dank!
Sternsingen 2021: Ein riesiges Dankeschön!
Schon im Vorfeld der Sternsingeraktion war klar: wenn wir auch heuer den Segen und die Anliegen der Sternsinger/innen zu den Menschen bringen wollen, dann müssen wir mutig verschiedenste Wege gehen. Gemeinsam haben wir die schwierigste Sternsingeraktion aller Zeiten geschafft. Für den großen Einsatz und die Kreativität der Pfarren, den intensiven Austausch aller Beteiligten und die großzügigen Spenden sagen wir DANKE!
Pfarren, die das das traditionelle Sternsingen unter Coronabedingungen durchführten, hielten sich vorbildlich an die strengen Vorgaben und die Resonanz bei den besuchten Menschen war äußerst positiv. Ein spezielles „Sternsinger-Hygienekonzept“ hat die Sternsingerbesuche möglich gemacht, allerdings mit strengen Sicherheitsbestimmungen: Kein Singen beim Stern-Singen, keine Wohninnenräume betreten, Mindestabstand einhalten, Mund/Nasenschutz tragen.
Viele Pfarren führten aber auch eine etwas andere Sternsingeraktion durch. Der Segen wurde mit Flugzettel und Erlagschein per Post ausgetragen oder den Pfarrzeitungen beigelegt. Es wurden Könige aus Holz getischlert und Sternsingerkassen von Kindern bemalt, diese standen dann mit Infomaterial bestückt vor Geschäften. In Kirchen wurden „Sternsinger-Ecken“ hergerichtet, wo Säckchen mit Weihrauch und Segenskleber zur Abholung bereit lagen. Manche Pfarren gestalteten einen Sternsinger-Rundgang mit Kerzenlicht und kleinen Holzkronen zum Mitnehmen.
Ein weiterer Weg führte uns online. So hieß die weihnachtliche Botschaft fortan „Frieden den Menschen auf Erden - und im Internet“. Schon große Teile der Sternsingeraktionsvorbereitung passierten online. Besonders bereichernd waren die Online-Austauschtreffen mit Pfarr- und Diözesanverantwortlichen. Diese Leitung wollen wir auch zukünftig offenhalten. Auch der Kontakt zu denen, für die gesammelt wird, war heuer online: „Was passiert in eurem indischen Kinderparlament?“, „Wieso sind bei euch Kühe heilig“? Solche und weitere Fragenstellten Sternsinger-Kindergruppen unseren indischen Projektpartner/innen mittels Video-Dialog, da die alt-bewährten Besuche der Partner/innen in Schulen und Pfarren heuer leider ausfallen mussten.
Engagierte Pfarrgruppen erstellten Videos ihrer Sternsinger/innen und brachten diese über die Pfarrwebseiten, über Facebook und Instagram und über gute alte Mailverteiler unter die Leute. Auch auf so manchem aufgestellten Holzkönig klebte ein QR-Code, der mit dem Handy gescannt werden konnte um direkt zum Sternsingervideo der Pfarre zu gelangen.
Auch auf unserer Website lautete das Motto „Schicke den Segen weiter“. Dort konnte man sich eine eigene, personalisierte Videogrußbotschaft erstellen. So wurden über 8000 einzigartige Videos erstellt mit denen die Menschen ihre virtuellen Sternsingergrüße und guten Wünsche fürs Neue Jahr an Freund/innen und Familien schickten.
Eine große Hilfe für die Sternsinger/innen und ihre Anliegen waren auch heuer Promis, Politiker/innen und Medien, die auf ihren Social Media Seiten über die Sternsingeraktion geschrieben haben. Sie machten auf die schwierigen Bedingungen der Aktion, aber auch auf die umso größere Notwendigkeit zu spenden aufmerksam. Und dankenswerterweise wurde die virtuelle Sternsingerkassa auf www.sternsingen.at großzügig befüllt.
Rückblickend ist klar: Auch die beste und kreativste Aktion im Internet kann keinen persönlichen Besuch einer Sternsingergruppe ersetzen. Doch es war überwältigend, wie in ganz Österreich aus der Not eine Tugend gemacht wurde, wie so viele neue Ideen und Konzepte in wenigen Wochen auf die Beine gestellt wurden, ja, ganze Videoproduktionen aus dem Boden gestampft wurden! Es hat sich gezeigt: Das Internet kann es den Sternsinger/innen ermöglichen, den Segen auch denen zu bringen, die ihn auf anderem Wege nicht bekommen können. Das wollen wir uns auch für die Zukunft mitnehmen. Der Segen findet immer einen Weg!
Von oben nach unten: Sternsinger/innen bei Minister Anschober, Video der Sternsinger/innen der Pfarre Altach (Diözese Feldkirch), Virtueller Sternsingergruß
Sternsingen für Süd-Indien – ein Update
500 Hilfsprojekte werden jedes Jahr aus Sternsingerkassen finanziert. Bei der Corona-Sternsingeraktion haben wir zwei Projekte aus Süd-Indien beispielhaft vorgestellt. Unsere Partnerorganisationen SNIRD und YFA unterstützen Menschen, ihr Recht auf Nahrung durchzusetzen. Wir haben unsere Projektpartner Godfrey und Venkat gefragt, wie es ihnen in dem Pandemiejahr ergangen ist – und was sie für heuer planen. Ihre Antworten sind sehr unterschiedlich, zeigen die massiven Probleme, mit denen die Menschen konfrontiert sind, aber auch mit welcher Kreativität und Energie sie angegangen werden – unterstützt von Sternsingerspenden aus Österreich!
SNIRD, Andhra Pradesh, Indien
Liebe Freundinnen und Freunde,
Die zweite Welle der Pandemie rollt in Indien gerade erst an. Bis jetzt ist Andhra Pradesh davon aber kaum betroffen, das kann sich aber schnell ändern. Wir sind großteils in Homeoffice. Unsere Mitarbeiter/innen reisen nur in die Dörfer, wenn es absolut notwendig ist. Wenn wir außer Haus gehen, müssen wir Masken tragen.
Die Menschen in den Dörfern, in denen wir tätig sind, bauen verstärkt Gemüse zur Selbstversorgung an. Sie vermeiden es auf den Markt zu gehen. Das macht uns stolz, denn es sind die Früchte unserer landwirtschaftlichen Schulungen, die hier in den Gärten und auf den kleinen Feldern gedeihen. Hier liegt auch der Fokus unserer Arbeit für heuer. Die Menschen haben gesehen wie wichtig es ist – gerade in Krisenzeiten – sich selbst versorgen zu können und nicht von anderen abhängig zu sein. Diesen Schwung wollen wir nutzen und unsere Schulungen und Trainings für den Gemüseanbau in Küchengärten noch einmal intensivieren.
Während des Lockdowns haben wir neben der Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln und Hygienepaketen mit Masken, Seifen und Desinfektionsmittel auch viele Hygieneschulungen durchgeführt. Dass die Menschen sich an die Grundregeln wie regelmäßiges Händewaschen, Desinfizieren und das Abstandhalten gehalten haben – und immer noch halten – zeigen die relativ geringen Infektionszahlen. Auch das verbuchen wir auch als unseren Erfolg und blicken darauf mit Stolz zurück.
Jede Krise birgt auch eine Chance. Viele Menschen haben leider ihre Arbeit verloren, daraufhin ist die Regierung aktiv geworden und hat Arbeit vor Ort geschaffen. Viele Kanäle wurden gereinigt, Drainagen und Wasserspeicher angelegt, so dass die Bewässerung der Felder verbessert werden konnte. Das war vor allem für die Menschen ohne Land und ohne Ausbildung wichtig, da sie es besonders schwer haben, Arbeit und somit ein Einkommen zu finden.
Eine große Herausforderung des letzten Jahres war auch die Umstellung der Weiterbildungen unserer Mitarbeiter/innen auf Online Webinare. Das hat uns ganz schön gefordert, aber ich glaube, dass es uns da weltweit allen gleich ergangen ist. Auch wenn es uns manchmal an den Rand der Verzweiflung gebracht hat: Wir haben viel Know How aufbauen können und vieles davon werden wir auch wenn die Pandemie vorbei ist so weiterführen. Hoffentlich mit eurer Hilfe, aber da mache ich mir keine Sorgen.
Godfrey G.P. Jawahar, SNIRD
Youth for Action, Telangana, Indien
Liebe Freund/innen,
Die Menschen hier stehen immer noch unter Schock. Wir wurden von zwei Katastrophen gleichzeitig getroffen: der Pandemie und einer Flutkatastrophe während des Monsuns. Die Überflutungen werden immer stärker. Das ist leider eine grauenhafte Folge des Klimawandels. Jetzt gerade steigen die Zahlen wieder und viele haben Angst vor einem neuerlichen Lockdown, weil ihnen das Wasser alles genommen hat und sie nicht wissen wie es weitergehen soll, wenn das Land wieder zugesperrt wird.
Wir leisten zum Teil immer noch Lebensmittelhilfe, vor allem für die vielen Arbeitsmigrant/innen, die ja hier eigentlich nicht ansässig sind und im Moment auch keine Chance auf eine Arbeit und ein Einkommen haben.
Nichtsdestotrotz sind wir als Team stolz auf die Arbeit, die wir im letzten Jahr geleistet haben. Wir haben jenen geholfen, denen sonst niemand zur Seite steht, die keine Chance auf Unterstützung seitens des Staates gehabt haben. Wir haben – in beiden Katastrophen, der Pandemie und den Überschwemmungen – Nahrungs- und Hygienepakete verteilt, an mobilen Gesundheitsstationen Kranke und Bedürftige betreut. Es war auch viel psychologische Betreuung dabei, Trauerbegleitung. Unsere Aufgabe war aber auch, die Menschen zu sensibilisieren, sich der Covid-Opfer, egal ob sie an dem Virus erkrankt waren oder ob ihnen die Pandemie die Lebensgrundlage geraubt hat, anzunehmen, auf sie zuzugehen, einfach Hilfe zu leisten.
Machen wir uns nichts vor. Die beiden Katastrophen haben uns und unsere Aufbauarbeit um gut zwei Jahrzehnte zurückgeworfen. Aber wir haben mit den Hilfspaketen auch Gemüse- und Getreidesamen verteilt. Auch als Zeichen dafür, dass wir nach jeder noch so großen Katastrophe einen Neuanfang wagen. In diesem Jahr werden wir uns in unserer Arbeit vor allem auf die Kinder konzentrieren. Sie leiden am meisten unter der Armut und der schlechten Versorgungslage. Ihre erlittenen Traumata, ihre Trauer ihre Wunden müssen wir heilen. Danke, dass ihr uns auf diesem Weg zur Seite steht.
Mit lieben Grüßen,
Venkat Ramanya, YFA (Youth for Action)
Fotohighlights Sternsingerbesuche 2021
Eindrücke von den Sternsingerbesuchen bei Kardinal Schönborn, bei Bundespräsident Van der Bellen und von vielen weiteren Sternsingerbesuchen bei Politiker/innen und Prominenten.
Ausgewählte Fotos zur Sternsingeraktion
Einige ausgewählte Fotos der Sternsingeraktion 2021. Wir bedanken uns bei allen, die auch heuer unter schweren Bedingunen mitgemacht haben!