Überleben nachhaltig sichern
Projektaktivitäten in Kenia
Seit vielen Generationen haben die Menschen in Marsabit und Samburu als Hirtennomad*innen gelebt, sind mit ihren Herden an Rindern, Ziegen, Schafen oder Kamelen zu grünen Futterweiden gezogen. Doch seitdem der Regen wegen der Klimakrise öfter und länger ausbleibt, wird das Überleben in der Halbwüste immer schwieriger. Ohne Wasser und Futter für die Tiere verenden diese, das führt auch bei den Menschen zu chronischer Armut. Die Herden waren ihr einziger Besitz. Die Hirtenfamilien leiden unter Hunger, Kinder sind unter- und mangelernährt, mit dramatischen Folgen für ihre Entwicklung.
Der Mangel an sauberem Trinkwasser verursacht schlimme Krankheiten wie Cholera oder Typhus. Medizinische Behandlung ist weit entfernt und kaum leistbar. Auch um die Bildung der Menschen steht es schlecht. Ein Drittel der Kinder besucht keine Grundschule, zwei Drittel der erwachsenen Bevölkerung sind Analphabet*innen. Besonders Mädchen und Frauen werden bei Bildung und Mitsprache benachteiligt, dazu kommen weibliche Genitalverstümmelung und Kinderheirat.
Unsere Partner*innen von PACIDA und den Yarumal Missionaries unterstützen die Menschen in Marsabit und Samburu in ihrem Kampf um ein würdiges Leben.
Wasser sichert Überleben: Oberste Priorität hat die Versorgung der Menschen (und Tiere) mit sauberem Trinkwasser. Dafür werden neue Wasserstellen mit solarbetriebenen Pumpsystemen eingerichtet. Mit dem Bau von Zisternen werden die seltenen Regenfälle genutzt, um das Wasser zu sammeln. Das Pflanzen von Bäumen ist wirksamer Umweltschutz. Auch die Verkleinerung von Tierherden verhindert Überweidung und Erosion.
Nahrung sichern: Da die Menschen für die Tierhaltung zu wenig Wasser zu Verfügung haben, gehen sie neue Wege, Nahrung zu sichern: Es werden Gemüsegärten angelegt und Obstbäume gepflanzt. Dafür werden Pflanzen ausgesucht, die lange Trockenperioden aushalten. Mit dieser Form der Nahrungssicherung können die Menschen in ihrer Region bleiben, sich vitaminreich ernähren und ihre Gesundheit verbessern.
Einkommen schaffen: Trainings und Startkapital unterstützen Frauen dabei, das Familieneinkommen zu steigern – mit Hühnerzucht, Imkerei, Herstellung von Perlenketten oder Flüssigseife. Die wirtschaftliche Stärkung der Frauen fördert auch ihre Mitsprache in den Gemeinschaften. In Frauengruppen werden Themen der Hygiene und Gesundheit besprochen.
Zukunft mit Bildung: Hirtenkinder, die tagsüber auf die Herden aufpassen, lernen in Abendschulen Englisch und Kiswahili bzw. Lesen, Schreiben und Rechnen. Auch die Alphabetisierung von Erwachsenen schreitet voran. Die jungen Männer befassen sich zusätzlich mit Friedenssicherung, weil die Konkurrenz unterschiedlicher ethnischer Gruppen um die wenigen Wasserstellen und Weideflächen immer wieder zu bewaffneten Konflikten führt.