Lebendiges Brauchtum als tatkräftiges Engagement für Mitmenschen
Die Sternsingeraktion 2018 steuert auf ihren Höhepunkt am Dreikönigstag zu. Das Einzigartige am Sternsingen ist es, dass der Einsatz von Kindern für eine gerechte Welt mit der Pflege von lebendigem Brauchtum verbunden ist. Die Sternsinger/innen bringen die weihnachtliche Friedensbotschaft und den Segen für das neue Jahr. Zu dieser Weihnachtsbotschaft gehört auch, mit notleidenden Mitmenschen solidarisch zu sein. Die Spenden der österreichischen Bevölkerung werden so zum Segen für Menschen in Afrika, Asien und Lateinamerika. Im Vorjahr wurden 17,1 Millionen Euro ersungen, jedes Jahr werden rund 500 Hilfsprojekte unterstützt.
Der Brauch des Sternsingens hat eine lange Tradition und wurzelt in der biblischen Erzählung: Der Evangelist Matthäus berichtet von "Magiern aus dem Osten", die dem Stern folgen, um dem neu geborenen „König der Juden“ zu huldigen (Mt 2, 1-12). Weder die Anzahl noch ihre Herkunft wird angeführt. Matthäus könnte Sterndeuter am Hof in Mesopotamien (heutiger Nahe Osten) gemeint haben, die ein Heilsereignis für alle Völker erwarteten.
In den frühchristlichen Bildern wurden zwischen zwei und zwölf Personen dargestellt. Wegen der Anzahl der dargebrachten Gaben - Gold, Weihrauch und Myrrhe - legte Papst Leo der Große, im 5. Jhdt. die Zahl „Drei“ fest. Die Namen “Caspar, Melchior und Balthasar“ war erst ab dem 6. Jhdt. gebräuchlich. Davor waren auch noch andere Namen üblich. Frühe Darstellungen zeigen die Sterndeuter mit Mützen. Weil sie „wie Könige aufgetreten sind“, werden sie ab dem 10. Jahrhundert als Drei Könige mit Kronen dargestellt, - und ab dem 12. Jhdt. mit Glorienschein, also als Heilige. Aus den biblischen „Magiern“ wurden im christlichen Brauchtum die „Drei Heiligen Könige“.
Die „Heiligen Drei Könige“ verkörpern in der mittelalterlichen Tradition die drei Lebensalter: Als weißbärtiger Greis, als schwarzbärtiger Mann und als bartloser Jüngling. Ab dem Spätmittelalter wird die Herkunft aus fernen Ländern betont, um die ganze Welt Zeuge des Geschehens in Bethlehem werden zu lassen. In der Renaissance (15./16. Jhdt.) steht jeder der Drei Heiligen Könige für einen der drei damals (in Europa) bekannten Erdteile - Europa, Afrika und Asien - und werden auch so dargestellt.
Die Katholische Jungschar hat im Winter 1954/55 das Sternsingen aufgegriffen, um „ein Motorrad für die Mission“ zu finanzieren. Aus den bescheidenen Anfängen ist eine starke Aktion geworden, die in ganz Österreich durchgeführt wird. Die Sternsingeraktion, zu der in Österreich alle Kinder und Jugendliche ungeachtet ihrer Herkunft und Hautfarbe eingeladen sind, ist auch eine großartige „Lebensschule“: Kinder bekommen die Chance, durch ihr großartiges Engagement die Welt ein Stück zu verändern.
Infos und Fotos zur Sternsingeraktion 2018 finden Sie unter www.sternsingen.at/presse
Rückfragen bei:
Georg Bauer, +43 676 88011-1073, georg.bauer@dka.at
Christian Herret, +43 676 88011-1071, christian.herret@dka.at
Isabella Wieser, +43 676 88011-1000, isabella.wieser@dka.at
Sternsinger/innen bringen Segen und werden zum Segen für notleidende Menschen. Foto: Mühl