Katholische Hilfswerke starten Unterschriftenaktion „Amazonien retten“
Das Schicksal von Amazonien ist untrennbar mit den Landrechten der indigenen Völker verbunden. Diese verteidigen den Regenwald und betreiben effektiven Klimaschutz, ihr Beitrag dazu ist auch wichtiges Thema bei der UN-Klimakonferenz in Glasgow. Die Dreikönigsaktion der Katholischen Jungschar, SEI SO FREI, die entwicklungspolitische Organisation der Katholischen Männerbewegung, und Bruder und Schwester in Not fordern mit einer Unterschriftenaktion von der brasilianische Regierung, die Rechte der indigenen Völker in Amazonien zu respektieren und die Zerstörung des Regenwaldes zu stoppen. Ebenso wird an die österreichische Politik appelliert, international für die Verteidigung indigener Landrechte einzutreten - auch als wesentlichen Beitrag zu einer engagierten Klimapolitik - und die Ratifikation des ILO Übereinkommens 169 zum Schutz der Rechte indigener Völker zu beschließen.
Der Raubbau an Amazonien ist im vollen Gang, der brasilianische Regenwald brennt oder wird abgeholzt: Für Sojaanbau als Futtermittel für Massentierhaltung, Weideflächen für den Rinderfleisch-Export, Schlägerungen von Edelhölzern oder Produktion von Palmöl. Wer den Regenwald zerstört, der raubt den dort lebenden Indigenen die Lebensgrundlage. Zudem wird die Klimakatastrophe mit der rasanten Vernichtung der „Grünen Lunge der Erde“ beschleunigt.
Die indigenen Völker von Amazonien schützen und verteidigen mit ihrer Lebensweise den Regenwald vor weiterer Zerstörung. Mit der Stärkung ihrer Rechte ist ihr Überleben gesichert, aber auch der Fortbestand des Regenwaldes und damit konsequenter Klimaschutz. Die aktuelle brasilianische Regierung ignoriert aber die Rechte der indigenen Völker und begünstigt die skrupellose wirtschaftliche Ausbeutung des Regenwaldes. So will sie auch das 2002 ratifizierte Übereinkommen Nr. 169 der Internationalen Organisation für Arbeit (ILO), das einzige internationale Rechtssystem zum Schutz der Rechte indigener Völker, aufkündigen. Die „Amazonien retten“-Kampagne ist ein Beitrag, die brasilianische Regierung zum Umdenken zu bewegen.
Die Ausbeutung des Regenwaldes findet auch mit Beteiligung europäischer Konzerne und Financiers statt. Die Forderung an die die österreichische Bundesregierung ist es, einen rechtlichen Rahmen zu schaffen, damit österreichische und europäische Unternehmen für ihre Lieferkette in Verantwortung genommen werden, um die Verletzung indigener Rechte in Brasilien zu verhindern und den Regenwald zu schützen.
Engagierte Unterstützung erhalten die Indigenen auch von Dom Erwin Kräutler, Altbischof der Diözese Xingu: „Die Öffnung der indigenen Gebiete für eine wirtschaftliche Nutzung wäre nicht nur ein Dolchstoß ins Herz dieser Völker, sondern ganz besonders auch ein weiterer folgenschwerer Angriff auf das Ökosystem Amazoniens mit Konsequenzen, die nicht an der Grenze Brasiliens halt machen.“
Die Petition kann online auf www.amazonien-retten.at unterschrieben oder die Forderungen können auch via ausgedruckter Unterschriftenliste gesammelt werden. Bis Ende Jänner 2022 sind alle eingeladen, indigene Völker zu unterstützen und so auch den Regenwald und das Klima zu schützen.
Infos und Wortlaut der Forderungen auf www.amazonien-retten.at
Fotos finden Sie auf
Rückfragen (und Interviewanfragen) bei:
Dreikönigsaktion, Hilfswerk der Katholischen Jungschar
Georg Bauer, Tel. 0676 88 011 1073; e-Mail: georg.bauer@dka.at
SEI SO FREI – Bruder und Schwester In Not.
Wolfgang Heindl, Tel.0676 8746 7557, e-Mail: wolfgang.heindl@eds.at