Hundert Heilige Könige im Parlament bei Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka

Am 27.12.2019 um 12:30 Uhr haben über 100 Sternsinger/innen aus ganz Österreich die Friedensbotschaft und den Segen für das Neue Jahr ins Hohe Haus gebracht. Caspar, Melchior und Balthasar erinnerten auch an „30 Jahre Kinderrechte“ und richteten ihre Wünsche an den Nationalrat: Einsatz gegen Kinderarmut, Schulbesuch statt Kinderarbeit und Kampf dem Klimawandel. Wie die „Weisen aus dem Morgenland“ hatten sie auch drei Geschenke mit im Gepäck.

Alina, Kilian und Kate von der Pfarre Gersthof (Wien) berichteten von den Straßenkindern in Nairobi, die mit Sternsingerspenden unterstützt werden und übergaben dann als Geschenk eine Decke aus Kenia. Emilia und Veronika aus der Pfarre St. Peter (Graz) erinnerten daran, dass immer noch viele Kinder von ausbeuterischer Kinderarbeit betroffen sind und richteten den Wunsch ans Parlament, sich gegen Kinderarbeit und für Schulbildung einzusetzen. Fairtrade-Schokolade war dementsprechend ihr Geschenk. Samuel aus der Pfarre Stoob (Burgenland) schließlich forderte den dringend notwendigen Einsatz gegen den bedrohlichen Klimawandel ein. Sein Geschenk war - als Zeichen der Hoffnung - ein Apfelbaum.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka bedankte sich bei den Sternsinger/innen: „Ich sehe in der Dreikönigsaktion einen sichtbaren Beweis für zivilgesellschaftliches Engagement in Österreich. Derartige Initiativen sind Eckpfeiler einer starken und gewachsenen Demokratie.“ „Über Herausforderungen und Krisen in der Welt zu reden ist eine Sache - aber zu ihrer Linderung oder Lösung durch aktives Handeln beizutragen, zeugt von großem Verantwortungsbewusstsein. Dafür gebührt allen, die sich auch an der diesjährigen Dreikönigsaktion beteiligen, unser ausdrücklicher Dank“, so Sobotka.

Bischof Werner Freistetter berichtete von seinen äußerst positiven Eindrücken, die er 2019 bei seiner Reise zu Partnerprojekten der Dreikönigsaktion in Brasilien gewonnen hatte. Auch Weihbischof Stephan Turnovszky war begeistert vom großartigen Einsatz der Sternsinger/innen. Mit den Spenden werden jährlich rund 500 Sternsinger-Projekte in Afrika, Asien und Lateinamerika unterstützt. Seit dem Jahreswechsel 1954/55 gibt es das Sternsingen der Katholischen Jungschar und in diesen 65 Jahren wurde knapp über 450 Millionen Euro ersungen.

In ihrem Statement betonten die beiden Vorsitzenden der Katholischen Jungschar, Barbara Grüner und Jakob Haijes, dass für die Vision einer gerechten Welt das Spendensammeln von NGOs nicht ausreicht: „Es muss eine Entsprechung in der Gesetzgebung und in der Regierungsarbeit geben, auf nationaler wie internationaler Ebene. Die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ wurde 2015 auch von Österreich unterzeichnet. Da liegt ja ein Aktionsplan mit 17 Nachhaltigkeitszielen vor. Von der neuen Regierung wünschen wir uns, dass noch viel mehr getan wird, um diese Ziele zu erreichen.“

Sternsinger/innen im Parlament - © kathbild.at / Franz Josef Rupprecht


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