Auftakt zur Sternsingeraktion mit Jugendbischof Turnovszky
Wiener Weihbischof bittet Österreicher, ihre Türen und Herzen für die Sternsinger zu öffnen - Dank und Bitte an Politik: "Österreich hat als wohlhabendes Land eine Verpflichtung und Entwicklungszusammenarbeit gehört zu Grundaufträgen eines modernen Wohlfahrtsstaates"
Für rund 85.000 Buben und Mädchen kann die diesjährige Sternsingeraktion beginnen: Weihbischof Stephan Turnovszky hat am Donnerstagvormittag in Vertretung des rekonvaleszenten Wiener Erzbischofs, Kardinal Christoph Schönborn, eine "königliche Delegation" aus der Pfarre Großebersdorf empfangen und damit die Aktion offiziell eröffnet. Am Ende der kleinen Feier im Erzbischöflichen Palais sandte der österreichische Jugendbischof diese stellvertretend für alle Sternsingergruppen aus, um im ganzen Land die frohe Botschaft von der Geburt Jesu Christi verbunden mit der Bitte um Hilfe für notleidende Kinder in den Entwicklungsländern zu verkünden.
Er selbst sei als Kind und Jugendlicher jahrelang Sternsingen gegangen, was in mehrfacher Weise prägend gewesen sei, so Turnovszky im Interview mit "Kathpress". Der Bischof unterstrich gleichzeitig die Bedeutung dieser Aktion für die kirchliche Jugendarbeit: Er habe dabei "die Texte verinnerlicht, die die Weihnachtsbotschaft meditieren" und gelernt, sich zu überwinden. "Wir sind bei jedem Wetter gegangen und zu jeder Wohnung. Wir haben nicht aufgehört, wenn es keinen Spass mehr gemacht oder wenn wir müde waren, sondern erst dann, wenn die Tour erledigt war", erzählte der Jugendbischof. "Ich wurde auch sensibilisiert für die Anliegen von Millionen Menschen in der Welt, für die es die Projekte gab und habe mich gefreut, dass ich selbst als Kind dafür einen Beitrag leisten durfte."
Die Besuche der Sternsinger auch bei den politischen Spitzen des Landes begrüßte der Wiener Weihbischof ausdrücklich. Es sei eine wichtige Hilfe, um die Sternsingeraktion bekannt zu machen. Damit werde ausgedrückt, "dass das offizielle Österreich dahinter steht". Er bitte darum, immer wieder daran zu denken, "dass Österreich als wohlhabendes Land auch Verpflichtungen gegenüber anderen Ländern in der Welt hat, wo es den Menschen nicht so gut geht, und dass Entwicklungszusammenarbeit zu den Grundaufträgen eines modernen Wohlfahrtsstaates gehört".
Er ersuche die Menschen in Österreich, in den nächsten Tagen den Sternsingern "die Türen und Herzen zu öffnen", denn "die Buben und Mädchen tun etwas Gutes, bringen Segen in jedes Haus und sammeln für soziale Projekte in den Ländern des Südens". Weil es viele Menschen gebe, die nicht in die Kirche gehen, sei es "umso wichtiger, dass ihr zu ihnen geht und ihnen die frohe Botschaft bringt", so der Jugendbischof an die Sternsinger gerichtet.
Sternsingerbesuch beim Herrn Weihbischof - © kathbild.at / Franz Josef Rupprecht