Mit Agrarökologie dem Klimawandel trotzen
Das Projekt FUNDESYRAM in El Salvador
El Salvador wird immer wieder von extremen Wetterphänomenen heimgesucht, die sich durch den Klimawandel häufen. Dadurch zerstörte Ernten führen zu Hunger. Unsere Partnerorganisation FUNDESYRAM macht die Landwirtschaft widerstandsfähiger.
Im mittelamerikanischen Land El Salvador häufen sich durch den Klimawandel Starkregen, Überschwemmungen und Tropenstürme, wodurch Ernten und wichtige Vorräte verloren gehen. Dies ist vor allem für die Menschen am Land verheerend, die sich ihre Grundnahrungsmittel wie Mais, Bohnen oder Reis zum eigenen Überleben selber anbauen. Sie leiden dadurch an Hunger oder Mangelernährung. Unsere langjährige Partnerorganisation Fundación para el Desarrollo Socioeconómico y la Restauración Ambiental (FUNDESYRAM) arbeitet mit diesen Kleinbauern und Kleinbäuerinnen, um sie gegen die Auswirkungen des Klimawandels zu stärken. Dazu vermittelt sie den Kleinbauernfamilien agrarökologische Ansätze und Praktiken.
Agrarökologie ist ein ganzheitlicher Ansatz, der auch die ökologischen, wirtschaftlichen, politischen und soziokulturellen Seiten eines Ernährungssystems miteinbezieht. Dazu gehört etwa, Methoden zum Erhalt des einheimischen Saatgutes oder zur Herstellung von eigenem biologischem Düngemittel statt der Verwendung synthetischer, zugekaufter Düngemittel zu finden. Das ist umweltfreundlicher und macht die Bäuerinnen und Bauern weniger abhängig von außen.
Solche und weitere Praktiken erlernen die Kleinbäuer*innen in den agrarökologischen Schulen von FUNDESYRAM. Roberto Rodríguez Sandoval, Direktor von FUNDESYRAM erklärt, dass diese Ausbildung von Kleinbäuer*innen ein zentraler Aspekt ist „um nachhaltige Produktionssysteme zu gestalten und so die Ernährungssicherheit, ein ökonomisches Gleichgewicht und Solidarität zu schaffen“.
Das erlernte Wissen können die Bäuerinnen und Bauern dann in Modellgärten vertiefen und sich bei regelmäßigen Veranstaltungen von FUNDESYRAM mit anderen Kleinbäuer*innen austauschen. Die Teilnehmer*innen der agrarökologischen Schule fungieren darüber hinaus auch als sogenannte „Multiplikator*innen“ und tragen erlerntes Wissen in ihre Gemeinden weiter.
Dass dieser Ansatz sehr erfolgreich ist, zeigt ein Blick in den Norden El Salvadors, in die Region Chalatenango: In der Gemeinde El Paraíso werden unter Begleitung von FUNDESYRAM seit einem Jahr Kleinbäuer*innen in einer neuerrichteten agrarökologischen Schule ausgebildet. Durch die größere Diversität des angebauten Gemüses auf ihren Anbauflächen sowie Nutzung von einheimischem Saatgut, ist die Gefahr des Verlusts einer gesamten Ernte durch eine Naturkatastrophe vermindert. Die Familien sind somit widerstandsfähiger dem Klimawandel gegenüber und können die Ernährungssicherheit und gesunde Ernährung ihrer Familien erhalten.